Genetische Veredelungen und neue Sorten sind für die Nahrungsmittelindustrie und die Zielsetzung der DLG in Bezug auf eine klimaneutrale Nahrungsmittelwirtschaft bis 2050 von großer Bedeutung. Bei Sejet Planteforædling im dänischen Horsens wird jeden Tag an der Veredelung neuer klimaeffizienter Getreidesorten gearbeitet. Durch das Veredeln erhalten die Samen eine höhere Resistenz gegen Krankheiten, eine stabilere Halmfestigkeit, sodass sie starkem Regen standhalten können, sowie ein ausgeprägteres Wurzelsystem, um Dürrezeiten besser überstehen zu können.
„Im Allgemeinen ist festzustellen, dass die Pflanzenveredelungsbranche unter größerem Druck steht denn je. Die Welt hat erkannt, dass die Pflanzenveredelung ein wichtiger Schritt, auf dem Weg zu einer Senkung der durch die Landwirtschaft verursachten Klimabelastung, ist. Der Nahrungsbedarf wird in Zukunft weiter steigen und da die Anbauflächen nicht einfach vergrößert werden können, muss der Anbau auf den zur Verfügung stehenden Flächen optimiert werden – u. a. durch neue Genetik“, erklärt Bent Nissen, Konzernvorstand für Pflanzenzucht bei DLG.
Reduzierung der klimagase
Mehreren Berechnungen zufolge lassen sich durch Pflanzenveredelung Ertragsverbesserungen von 0,8 bis 1,1 % pro Jahr erzielen. Die Pflanzenveredelung ermöglicht somit eine Produktionssteigerung, wohlbemerkt ohne zusätzliche Anbauflächen, was eine erhebliche Reduktion der Klimagase je kg geerntetes Getreide bedeutet.
„Durch die Pflanzenveredelung neuer Sorten ist es uns möglich, die Produktion beim Pflanzenanbau zu erhöhen, ohne dabei das Klima zusätzlich zu belasten. Ich sage schon immer, wenn man sowieso das Feld besät, warum nicht gleich ein Saatgut wählen, das resistenter ist, einen höheren Ertrag verspricht und die Energie der Sonne effizienter ausnutzt“, erklärt Birger Eriksen, Vorstand bei Sejet Planteforædling.
Bisher war die Veredelungsarbeit in erster Linie auf das ausgerichtet, was sich über der Erde befindet, aber Sejet arbeitet auch an der Veredelung der Wurzeln mit dem Ziel, die Düngeraufnahme zu erhöhen und somit indirekt die Freisetzung von Lachgas, einem sehr aktiven Treibhausgas, zu reduzieren.
Mithilfe modernster Technologien entwickelt Sejet die Getreidesorten der Zukunft. Sorten, die als Teil einer stabilen und klimafreundlichen Pflanzenproduktion einen Unterschied machen können.
Mit der Unterstützung von Sejet Planteforædling kann der Landwirt ein kleines Samenkorn säen, aus dem eine Pflanze wächst, die möglichst großes Potenzial mitbringt. Eine Pflanze, die Wasser und Hilfsstoffe optimal verwertet und sowohl Krankheiten als auch ungünstigen Wetterlagen standhält.
„Ich bin seit vielen Jahren in dieser Branche und finde es unglaublich positiv, dass die Welt nun tatsächlich erkannt hat, was wir leisten können. Denn die großen Umweltschutzmaßnahmen beginnen bereits in der Genetik mit dem kleinen Samenkorn“, erklärt Birger Eriksen.